Neuer Beratungsrekord für die AK im Jahr 2020
17.03.2021
AK 511,4 Millionen Euro für die Mitglieder herausgeholtAK 511,4 Millionen Euro für die Mitglieder herausgeholt2020 war für die ArbeitnehmerInnen ein besonders schwieriges Jahr. Das zeigt sich auch an den Zahlen der Arbeiterkammern für das Corona-Jahr. Am auffälligsten: Die Zahl der Beratungen ist um rund 15 Prozent gestiegen – auf 2.352.000 Beratungen im Jahr (306.645 persönlich / 1.742.803 telefonisch / 302.856 E-Mail/Brief).„Das ist ein neuer Rekordwert!“, sagt AK Direktor Christoph Klein. „Oft konnten wir den Mitgliedern in Corona-bedingten schwierigen Situationen helfen, sei es im Arbeitsrecht, sei es im Konsumentenschutz, sei es mit anderen Beratungen.“ Die einzelnen Arbeiterkammern haben auch Hilfspakete geschnürt, um den Mitgliedern und ihren Angehörigen zu helfen: So wurden etwa in Wien Laptops an Berufsschulen ausgegeben, Unterstützung für Familien beim Ankauf von Hardware in Vorarlberg, Vorfinanzierung von Insolvenzgeld in der Steiermark oder ein Corona-Energiebonus in Niederösterreich.Auch die gemeinsam mit dem ÖGB im März 2020 eingerichtete Seite www.jobundcorona.at ist mit 2,8 Millionen angesehenen Seiten bis heute ein großer Erfolg und eine wichtige Unterstützung für AK- und ÖGB-Mitglieder. Am häufigsten gesucht wurde übrigens Kurzarbeit (850.000 Seitenaufrufe).Die Arbeiterkammern haben ihren Mitgliedern im Einsatz für die Gerechtigkeit österreichweit 511,4 Millionen Euro in den Bereichen Arbeitsrecht, Steuerrecht, Konsumentenschutz, Insolvenzen, Sozialversicherung herausgeholt und für Bildungsförderungen an die Mitglieder ausbezahlt. Für jeden Euro Mitgliedsbeitrag holte und gab die AK so mehr als einen Euro allein an barem Geld zurück. Dazu kommen viele nichtmonetäre Leistungen wie Beratung, Information und die gesamte Interessenpolitik. Insgesamt wurden knapp 75.000 Rechtsvertretungen übernommen. Im Arbeitsrecht konnten die Arbeiterkammern am häufigsten helfen, damit die Mitglieder zu ihrem Geld und zu Gerechtigkeit kommen. Die Zahl der Mitglieder lag zu Jahresende 2020 bei rund 3.786.000. Rund 808.000 davon sind vom AK Beitrag befreit, weil sie wenig oder gar kein Einkommen haben (Eltern in Karenz, Arbeitsuchende, unter der Geringfügigkeitsgrenze Verdienende und Lehrlinge). Einige Beispiele dafür, wie die AK ihren Mitgliedern helfen konnte: Die AK hat einer Zahnarztassistentin geholfen, die entlassen wurde, weil sie im Krankenstand ein Partyfoto ihres Bruders auf Instagram geteilt hatte. Die AK Niederösterreich hat für sie 6.080 Euro herausgeholt. Geholfen wurde auch zwei Frauen, die Corona-Symptome hatten und deren Chef verlangte, dass sie sich gesundschreiben lassen sollen. Weil sie das nicht taten, wurden sie im Krankenstand fristlos entlassen. Begründung: „Ich erwarte, dass Sie mich in der Krise unterstützen!“ Die AK Wien erkämpfte für die beiden Frauen 14.100 Euro Kündigungsentschädigung. Einem Vater, der zwei Tage Pflegefreistellung und einen Papamonat nehmen wollte, konnte die AK ebenso 2020 helfen wie einer Pflegerin, die als Kontaktperson zwar in Quarantäne geschickt wurde, aber keinen schriftlichen Quarantänebescheid bekam und Urlaub und Zeitausgleich nehmen sollte.
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