14.04.2021
Jede zweite überprüfte Bank hat für NeukundInnen an der Spesenschraube gedreht, teils kräftig und gleich mehrmals – konkret durchschnittlich sieben Spesen um plus rund zwölf Prozent. Das zeigt ein AK Bankenmonitor im Jahresvergleich bei elf Banken in Wien.Jede zweite überprüfte Bank hat für NeukundInnen an der Spesenschraube gedreht, teils kräftig und gleich mehrmals – konkret durchschnittlich sieben Spesen um plus rund zwölf Prozent. Das zeigt ein AK Bankenmonitor im Jahresvergleich bei elf Banken in Wien.Die AK hat die Preise von 53 Dienstleistungen für NeukundInnen – Zahlungsverkehr, Sparen, Kredit, Wertpapiere – bei zwölf Banken in Wien im Jahresvergleich November/Dezember 2019 zu Dezember 2020/Jänner 2021 erhoben. Die Volksbank Wien hat trotz mehreren Aufforderungen keine Preisaushänge übermittelt – so wie in den Vorjahren. Der AK Bankenmonitor zeigt: Sechs der elf geprüften Banken haben zwischen zwei (easybank) und 15 (Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien) Spesen erhöht oder neue eingeführt.„Fünf Banken ließen ihre Spesen unverändert: Hypo NÖ, Generali Bank, ING-DiBa, Santander Consumer und WSK Bank. Sechs haben an der Preisschraube gedreht, davon haben vier einzelne Gebühren gänzlich gestrichen“, erklärt AK KonsumentInnenschützer Martin Korntheuer.Drei Beispiele aus dem AK Bankenmonitor: Die meisten Entgelte hob die Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien an: 15 teils kräftige Erhöhungen mit durchschnittlich 18,89 Prozent. Im Gegenzug senkte sie jedoch auch eine Gebühr und streicht sogar zwei Preise zur Gänze. Die bankdirekt.at setzte acht ihrer Entgelte hinauf – jedoch in einem deutlich geringeren Ausmaß, im Schnitt um 1,23 Prozent. Jeweils sieben ihrer Entgelte schraubten Erste Bank und Bank Austria in die Höhe – die Erste um im Schnitt 20 Prozent, Bank Austria um durchschnittlich 4,50 Prozent.Die AK ortete auch Preisausreißer – einige Beispiele: Wer Bankgeschäfte am Schalter abwickelt, muss tief ins Geldbörsel greifen. So kostet jetzt etwa bei der BAWAG P.S.K. eine Einzahlung am Schalter auf ein fremdes Konto 9,90 Euro. Auch bei Krediten und im Wertpapiergeschäft haben die Banken vereinzelt kräftig an der Preisspirale nach oben gedreht: Wenn KreditkundInnen eine Stundung bei der Ersten Bank beantragen, zahlen sie nun 250 statt 116 Euro. „Die Spesen haben sich mehr als verdoppelt. In Zeiten von Kurzarbeit und hoher Arbeitslosigkeit kein positives Signal!“, so Korntheuer.Zinssatz für Kontoüberziehungen soll während Coronakrise sinken„Rund eine Million Menschen ist noch in Kurzarbeit oder arbeitslos. Für sie ist’s finanziell eng und über die Runden zu kommen, überziehen sie auch ihr Konto“, sagt AK KonsumentInnenschützer Gabriele Zgubic. Die Zinsen für Kontoüberziehungen sind extrem hoch und betragen durchschnittlich 10,625 Prozent, obwohl die Zinsen für Guthaben derzeit bei null liegen. Die AK fordert daher einen Corona-Sonderzinssatz für Überziehungen von fünf Prozent während der Pandemiekrise.
Share this with your friends: