16.09.2020

Die Geschichte Wiens wurde von der Sozialdemokratie geprägt. Das „Rote Wien“ ist bis heute Vorbild für viele große Städte. Die Geschichte Wiens wurde von der Sozialdemokratie geprägt. Das „Rote Wien“ ist bis heute Vorbild für viele große Städte. 
Der Sozialdemokrat Otto Glöckel hat zwischen 1918 und 1934 eine große Schulreform durchgeführt. Er wollte die Kinder nicht zu Untertanen erziehen sondern zu selbstständig denkenden Staatsbürgern. Und er wollte vor allem Aufstieg durch Bildung, dass alle Kinder die Chance auf eine ausgezeichnete Ausbildung bekommen und damit großartige Berufe ergreifen können. Es gibt wohl kaum Eltern, die sich nicht wünschen, dass es ihren Kindern im Leben einmal besser gehen soll als ihnen selbst. Das hat die Christlich-Sozialen (heute ÖVP) gestört, da sie nicht wollten, dass Kinder aus ärmeren Familien die elitär-konservativen Kreise stören. Diese Haltung hat sich fortgesetzt bis heute, denn die Konservativen haben bis jetzt verhindert, dass es eine gemeinsame Schule aller 10- bis 14-Jährigen gibt. Der Vorteil einer gemeinsamen Schule wäre, dass die Entscheidung der weiteren Ausbildung erst mit 14 Jahren getroffen wird. Dadurch hätten Kinder, die wenig Unterstützung durch die Eltern bekommen können, auch die Chance auf höhere Bildung.
Um Bildungshindernisse abzuschaffen, ist die Ganztagsschule in Wien ab jetzt gratis, inklusive Mittagessen. Ganztagsschulen fördern das Miteinander, Freizeitstunden wechseln mit Unterrichtsstunden und jedes Kind wird in seinen Problemfächern gefördert. Durch die längere Schulpflicht, nämlich bis 15.30 Uhr, gibt es auch Übungsstunden, sodass die Hausübungen wegfallen. In den nächsten Jahren wird es noch viel mehr Ganztagsschulen geben, damit möglichst viele Kinder von diesem pädagogischen Konzept profitieren können.
„Licht, Luft und Sonne“ war der Slogan für die neuen Gemeindebauten in der Zwischenkriegszeit, die durch eine Vermögenssteuer finanziert wurden. Die Arbeiterfamilien konnten in schöne und moderne Wohnungen einziehen.
„Licht, Luft und Sonne“ haben in der heutigen Zeit eine zusätzliche Bedeutung. Wir wollen saubere Luft und fürchten uns vor zu heißen und trockenen Sommern. Niemand kann bestreiten, dass das weltweite Klima sich verändert hat. Und niemand kann bestreiten, dass die Auswirkungen in einer Großstadt spürbar sind. Menschen mit Herzproblemen leiden stark unter den Hitzewellen. Stürme und Starkregen treten gewaltiger auf als früher. Die Wassermassen können durch das Kanalsystem gar nicht mehr aufgenommen werden. In stark verbauten Gebieten wird es durch Asphalt und Hausmauern noch heißer. Zum Glück gibt es den Wienerwald, der als grüne Lunge für Wien funktioniert, weil der Wald Sauerstoff produziert. Und dank der umsichtigen Politik der Wiener Sozialdemokratie gibt es eine Fülle von Maßnahmen, die Wien vor den Folgen des Klimawandels schützen. Es wurden zum Beispiel drei riesige unterirdische Regenwasserauffangbecken gebaut, damit bei Unwettern das Wasser aufgenommen werden kann.  Es wurden tausende neue Bäume gepflanzt, die in einigen Jahren schon Schatten spenden können. In dicht verbauten Gebieten gibt es Trinkbrunnen und Nebelduschen, die für Abkühlung sorgen und vor allem bei Kindern beliebt sind. In Wien wird aus Abfall Energie gemacht: Derzeit wird in der Biogasanlage Simmering jährlich aus 17.000 Tonnen Küchenabfall Biogas erzeugt. Der Klärschlamm aus der Hauptkläranlage wird ebenfalls zur Energiegewinnung genutzt. Wien wird sich bald nur mehr mit sauberer Energie versorgen können. Hunderte kleine und große Maßnahmen tragen dazu bei, dass Wien die lebenswerteste Stadt der Welt ist. 
Doch auch beim Thema Umweltschutz und Verkehr kommt es auf das Miteinander an. Die Grüne Partei vertritt nur eine kleine Gruppe von „Kampfradfahrern“, Autogegnern und anderen Lobbyisten. Miteinander heißt aber, dass es Parkanlagen und Wohnungsneubau geben muss, weil eine wachsende Stadt auch gute und leistbare Wohnungen braucht. Miteinander heißt auch, dass man Autofahrer nicht durch künstliche Staus behindern soll, sondern attraktive Alternativangebote macht. Der Stadtverkehr der Zukunft muss für jeden die beste Verkehrslösung bieten. Wir brauchen Straßen, die flüssig befahrbar sind, genauso wie verkehrsberuhigte Wohngebiete. Die Wiener Sozialdemokratie steht für Verkehrslösungen, die unter Einbindung der Bevölkerung zustande kommen. Bürgermeister Michael Ludwig hat bewiesen, dass er Wien mit ruhiger Hand in eine gute Zukunft führen kann.

Ausgabe: 277 / 08.11.2024 / Gelecek Sayı / Nächste Ausgabe: 11.12.2024
Köşe Yazarları | Autoren
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