11.08.2021
Ich sitze beim Computer und bin ein wenig müde. Dabei ist erst Nachmittag. Und außerdem habe ich Urlaub. Konnte mich ausschlafen. Warum bin ich aber müde? Ich finde 2 Ursachen: Ich habe eine 11 Kilometer weite Wanderung hinter mir und eine große Jause mit Kaffee und Kuchen. Die Wanderung allein kann schon müde machen und durch das Essen kommt es zu einer Umverteilung des Blutes in die Verdauungsorgane, damit die Nahrung schnell verarbeitet werden kann. Auch das macht müde, das kennen wir alle nach einem ausgiebigen Essen. Ein dritter Grund ist, dass ich seit dem Morgen viel weniger Wasser getrunken habe als mein Körper gebraucht hätte.Ich sitze beim Computer und bin ein wenig müde. Dabei ist erst Nachmittag. Und außerdem habe ich Urlaub. Konnte mich ausschlafen. Warum bin ich aber müde? Ich finde 2 Ursachen: Ich habe eine 11 Kilometer weite Wanderung hinter mir und eine große Jause mit Kaffee und Kuchen. Die Wanderung allein kann schon müde machen und durch das Essen kommt es zu einer Umverteilung des Blutes in die Verdauungsorgane, damit die Nahrung schnell verarbeitet werden kann. Auch das macht müde, das kennen wir alle nach einem ausgiebigen Essen. Ein dritter Grund ist, dass ich seit dem Morgen viel weniger Wasser getrunken habe als mein Körper gebraucht hätte.
Alles häufige Gründe für Müdigkeit, die sich aus dem alltäglichen Leben ergeben können. Auch ein gestörter Schlaf durch Lärm, Stress, Schmerzen, Nachtarbeit oder Schichtarbeit kann lang anhaltende Müdigkeit auslösen.
Es gibt aber auch viele Menschen, die über ständige Müdigkeit klagen. Sie berichten, dass sie sich schwach fühlen, dass sie bei anstrengenderen Tätigkeiten schnell atemlos werden und am liebsten den ganzen Tag liegen würden. Hier können unterschiedliche harmlose, aber auch ernste Erkrankungen dahinter stehen. Eine der häufigsten Ursachen ist die Anämie, auch Blutarmut genannt. Die roten Blutzellen transportieren den eingeatmeten Sauerstoff zu den einzelnen Organen. Auch Herz und Gehirn sind angewiesen auf Sauerstoff. Häufige Ursachen von Blutarmut sind Eisenmangel durch falsche Ernährung oder durch chronischen Blutverlust zum Beispiel bei starken Entzündungen der Magenschleimhaut oder bei Polypen in den Verdauungsorganen. Die Ursache des Eisenmangels muss jedenfalls unbedingt gefunden werden. Auch bestimmte Mängel an Vitaminen können zu Blutarmut führen. Chronische Erkrankungen können Blutarmut und damit Müdigkeit auslösen.
Aber auch ohne Blutarmut kann es zu Erschöpfungszuständen kommen. Herzrhythmusstörungen oder Herzschwäche stehen oft hinter Müdigkeit. Nach schweren Erkrankungen mit langen Krankenhausaufenthalten und Bettlägerigkeit kommt es zu einem raschen Muskelabbau im Bereich des gesamten Körpers. Das wird als allgemeine Schwäche empfunden, oft so stark, dass man alleine gar nicht aus dem Bett kommt. Muskelabbau geht leider ganz schnell, der Wiederaufbau erfordert viel Geduld und regelmäßiges physiotherapeutisches Training. Das dauert oft viele Monate.
Bei vielen Arten starker Müdigkeit kann geholfen werden, indem die Ursache beseitigt wird. Chronische Herzschwäche kann mit guten Medikamenten so verbessert werden, dass die PatientInnen wieder munterer und kräftiger werden. Blutarmut kann je nach Ursache meist gut behandelt werden.
Manchmal wird es aber komplizierter. Aktuell ist das Fatigue-Syndrom (Fatigue ist französisch und heißt Müdigkeit, Erschöpfung) als Folgeerscheinung einer Coronainfektion in vielen Berichten beschrieben. Oft sind PatientInnen (auch jüngere) betroffen, die eher einen harmlosen Krankheitsverlauf hatten. Sie sind dauerhaft müde, haben Gedächtnislücken oder andere Symptome wie Nervenschmerzen, Muskel- und Gelenkschmerzen. Alle Symptome zusammen nennt man Long-COVID-Syndrom. Die Erschöpfung bewirkt, dass die Berufsausübung nicht mehr möglich ist und auch alltägliche Verrichtungen wie Zähne putzen zur Schwerarbeit werden. Diese Müdigkeitszustände sind bei anderen Virusinfektionen schon länger bekannt.
Für Menschen mit Krebserkrankungen gibt es schon sehr gut wirksame Therapien wie zum Beispiel Chemotherapie, Immuntherapie und Strahlentherapie. Leider gibt es vor allem in der Krebstherapie häufig Nebenwirkungen, zum Beispiel Abgeschlagenheit und Erschöpfungszustände. Viele PatientInnen brauchen sehr lange, bis sie sich wieder kräftiger fühlen und ein normales Leben führen können.
Ein eigenes Thema ist die Depression, eine schwere psychische Erkrankung, die jeden treffen kann. Hauptsymptome sind Antriebslosigkeit, Lustlosigkeit, mangelnde Lebensfreude, Schlafstörungen und Interesselosigkeit. Man muss sich zu den einfachsten Tätigkeiten zwingen. Es ist wichtig, eine Depression rasch zu diagnostizieren, damit schnell die richtige Therapie eingeleitet werden kann. Depressive Menschen sind auch oft müde, das darf aber nicht mit dem Fatiguesyndrom verwechselt werden. Das Erschöpfungssyndrom ist schwierig zu behandeln, im Rahmen der vielfältigen Nachbehandlungen von Coronapatienten werden hoffentlich viele neue Therapieansätze gefunden.
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