16.03.2022
Anfang der 80er Jahre hat die Friedensbewegung auch Österreich erreicht. Ich habe als Schülerin an mehreren großen Friedensdemonstrationen teilgenommen. Bis zu 100 000 junge Menschen waren auf der Straße, um gegen den kalten Krieg und gegen Atomwaffen zu demonstrieren. Ich wurde von meinen Eltern immer wieder darauf hingewiesen, dass man mit Gewalt nichts erreichen kann. Ich habe schon als kleines Kind die furchtbaren Schilderungen aus dem 2. Weltkrieg zu hören bekommen. Mein Vater war mit 17 Jahren als Soldat bei der Schlacht von Stalingrad. Der 2. Weltkrieg hat hat ihm seine Jugend und seine Zukunft genommen. Dabei hatte er als musikalisch begabter Jugendlicher ein Stipendium für eine klassische Musikerausbildung in der Tasche. Stattdessen musste er in den Krieg. Seine Zukunft war geprägt durch die schrecklichen Kriegserlebnisse, die ihn bis an sein Lebensende verfolgt haben. Seine ganze Generation war geprägt durch den Krieg und die nächste Generation war und ist auf verschiedenste Weise mit den Folgen beschäftigt.Anfang der 80er Jahre hat die Friedensbewegung auch Österreich erreicht. Ich habe als Schülerin an mehreren großen Friedensdemonstrationen teilgenommen. Bis zu 100 000 junge Menschen waren auf der Straße, um gegen den kalten Krieg und gegen Atomwaffen zu demonstrieren. Ich wurde von meinen Eltern immer wieder darauf hingewiesen, dass man mit Gewalt nichts erreichen kann. Ich habe schon als kleines Kind die furchtbaren Schilderungen aus dem 2. Weltkrieg zu hören bekommen. Mein Vater war mit 17 Jahren als Soldat bei der Schlacht von Stalingrad. Der 2. Weltkrieg hat hat ihm seine Jugend und seine Zukunft genommen. Dabei hatte er als musikalisch begabter Jugendlicher ein Stipendium für eine klassische Musikerausbildung in der Tasche. Stattdessen musste er in den Krieg. Seine Zukunft war geprägt durch die schrecklichen Kriegserlebnisse, die ihn bis an sein Lebensende verfolgt haben. Seine ganze Generation war geprägt durch den Krieg und die nächste Generation war und ist auf verschiedenste Weise mit den Folgen beschäftigt.
Mein Vater wollte nicht in den Krieg, sein Vater hat ihm erklärt, dass die Nazis Kriegstreiber sind und gefährlich. Als kleines Kind hatte er schon furchtbare Erlebnisse, als die Austrofaschisten im Jahr 1934 auf Gemeindebauten in Wien geschossen haben. An der Hand seiner Mutter hat er am Margarethengürtel erschossene Arbeiter liegen gesehen.
Letztlich in amerikanischer Kriegsgefangenschaft hat mein Vater die menschlichen Abgründe noch einmal richtig kennengelernt.
Was war das Ergebnis des 2. Weltkriegs? Über 60 Millionen tote Soldaten und Zivilisten. 6 Millionen bestialisch von den Nazis ermordete Juden. 2 Atombombeneinsätze mit katastrophalen Folgen. Die Zerstörung der Lebensgrundlagen von Millionen Familien.
Viele Kriegsbetroffene können oder wollen nicht über ihre schrecklichen Erlebnisse sprechen. Andere reden oft und viel darüber. Jedenfalls sind auch die Nachfolgegenerationen in verschiedenem Ausmaß betroffen. Die Kriegsgeneration wollte für die Kinder ein besseres Leben. Manche haben mit Autorität und Härte den Ausbildungsweg vorgeschrieben, ohne die Interessen der Jugendlichen zu berücksichtigen.
Wer Schreckliches erlebt hat, hat manchmal wenig Verständnis für kleine Alltagssorgen. Wenn die Tochter fragt, ob sie am Abend ausgehen darf, kommt die Antwort: „In deinem Alter war ich im Krieg, da hatte ich andere Sorgen!“ Und natürlich wirkt sich das Kriegstrauma auf die Lebensqualität des Betroffenen aus: Schlafstörungen, Albträume und daraus folgende körperliche Krankheiten können bis ins hohe Alter auftreten.
Welche Schlussfolgerungen sind daher notwendig?
Krieg ist eine Katastrophe und kein Mittel der Konfliktlösung. Jeder Krieg erzeugt neue Kriege, das hat die Geschichte bewiesen. Das unendliche Leid hat langanhaltende Folgen für alle Beteiligten. Auch im privaten Bereich sehen wir, dass Aggression neue Aggression erzeugt. Eine Diskussion kann schnell zum Streit werden, wenn beleidigende Worte fallen und dann ist körperliche Gewalt nicht mehr weit. Für jedes Problem gibt es eine Lösung, wenn man sich bemüht. Das Zauberwort heißt Kompromiss. Zunächst sollte jede „Streitpartei“ seine Forderungen darstellen und erklären. Dabei muss gut zugehört werden. Dann muss jeder überlegen, in welcher Form aufeinander zugegangen werden kann. Ein Kompromiss muss fair sein, sonst hält er nicht. Es müssen beide nachgeben, oft muss man lange verhandeln, manchmal braucht es auch einen unabhängigen Dritten, der sozusagen als Schiedsrichter mitwirkt.
Konzentrieren wir uns doch auf ein gutes Zusammenwirken aller Menschen, um eine gerechtere Verteilung der Ressourcen und um die Erhaltung unserer Lebensgrundlagen im Sinne der Bekämpfung des Klimawandels!
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