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13.12.2022

Was wünschen sich die Wienerinnen?

Im Frühjahr 2022 wurde eine umfassende Befragung von Frauen und Mädchen in Wien durchgeführt. Im Rahmen der repräsentativen Befragung wurden über 3000 Wienerinnen, die nach Alter, Bildung, Bezirk usw. der gesamten Wiener weiblichen Bevölkerung entspricht, mittels Fragebogen befragt. Mit diesen Daten kann man die Situation der Frauen in Wien beschreiben.Im Frühjahr 2022 wurde eine umfassende Befragung von Frauen und Mädchen in Wien durchgeführt. Im Rahmen der repräsentativen Befragung wurden über 3000 Wienerinnen, die nach Alter, Bildung, Bezirk usw. der gesamten Wiener weiblichen Bevölkerung entspricht, mittels Fragebogen befragt. Mit diesen Daten kann man die Situation der Frauen in Wien beschreiben.
Weiters haben aber auch 12 000 Frauen die Möglichkeit genutzt, Wahrnehmungen und Wünsche in Form von Antwortkarten zu übermitteln. Insgesamt wurden mehr als 75 000 Antworten gesammelt.
Das Ziel dieser Umfrage ist, die Lebenssituation in unterschiedlichen Bereichen zu erfassen und durch gezielte politische Initiativen bei Bedarf zu verbessern.
Insgesamt zeigte sich in der repräsentativen Befragung ein hoher Zufriedenheitsgrad. Allerdings vor allem bei den Gebildeteren mit höherem Einkommen, auch eher bei den älteren Frauen (außer der Gesundheitssituation).
Die Analyse der 75 000 offenen Antworten zeigt ein genaueres Bild von Problemlagen und Wünschen:
Thema Arbeit: Berufstätige Frauen sind mit dem Inhalt ihrer Arbeit größtenteils zufrieden, aber nicht mit den Aufstiegs- und Karrierechancen.  Auch in Vollzeit Berufstätige sind zum Großteil für Haus- und Familienarbeit zuständig. Selbst Frauen, die gesundheitliche Probleme haben (weil sie schon älter sind), sind meist für Kinderbetreuung und Pflege von Angehörigen zuständig. Viele Frauen machen Teilzeitjobs, damit sie zu Hause alle Arbeiten erledigen können und wundern sich dann, dass sie so wenig Pension bekommen. Die Altersarmut von Frauen ist ein großes Problem. Das Kinderbetreuungsangebot in Wien ist mit Abstand das Beste, Alleinerzieherinnen würden sich noch bessere Öffnungszeiten wünschen.
Thema Gesundheit: Unter dem Eindruck der Coronapandemie und den damit verbundenen psychischen Belastungen wurde vielfach der Wunsch nach Psychotherapie auf Krankenschein geäußert. Außerdem gibt es einen starken Mangel an Kassenpraxen, sowohl bei den AllgemeinmedizinerInnen als auch bei den FachärztInnen. Hier muss es in Zusammenarbeit mit der ÖGK und der Ärztekammer zu raschen Lösungen kommen!
Thema Verkehr: Dem öffentlichen Verkehrsnetz wird ein gutes Zeugnis ausgestellt, in den äußeren Bezirken könnte es besser sein, daran wird aber bereits gearbeitet. Frauen wollen sich in den öffentlichen Verkehrsmitteln sicher fühlen! Viele Frauen wollen in ihrem Wohnbereich weniger Autoverkehr und mehr Platz für das Leben im öffentlichen Raum, zum Beispiel Tische und Bänke ohne Konsumzwang. Voraussetzung ist natürlich wieder das Sicherheitsgefühl, das durch die dementsprechende Gestaltung erzeugt werden muss.
Thema Gewalt: Viele Frauen nehmen das Problem von Gewaltbeziehungen wahr. Sie sehen auch die finanziellen Abhängigkeitsverhältnisse und die damit verbundene Schwierigkeit einer Trennung. Viele Frauen sind der Meinung, dass die Betroffenen noch mehr Hilfe seitens der Stadt Wien benötigen würden. Die Wiener Frauenhäuser und der 24-Stunden-Frauennotruf sind den meisten bekannt und werden auch geschätzt. Viele Wienerinnen wollen die Beseitigung von „Angsträumen“ in der Stadt, das bedeutet mehr Beleuchtung, mehr sichtbare Polizei, kürzere Intervalle von öffentlichen Verkehrsmitteln in den Abendstunden.
Insgesamt sind unzählige Vorschläge gemacht worden, die nicht nur die eigene Lebenssituation betreffen sondern auch Vorschläge für Frauen in anderen Lebenslagen.
Dieses große Interesse und Engagement der Wienerinnen wird auf allen Ebenen Eingang finden in die zukünftige Stadtplanung.

Köşe Yazarları | Autoren
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