07.06.2023

Die Erfinder und Entwickler der künstlichen Intelligenz haben die Sorge, dass sich intelligente Systeme verselbständigen und durch die menschliche Intelligenz nicht mehr kontrollierbar sein werden. Sie fordern eine Pause, während der sie über die Risiken für die Gesellschaft und die gesamte Menschheit beraten wollen. Aktuell wird viel über ChatGPT diskutiert und was das zum Beispiel für unser Schulsystem bedeutet. SchülerInnen können sich Texte von ChatGPT schreiben lassen und niemand wird es bemerken. Höchstens daran, dass die Texte besser sein könnten als die selbst geschriebenen. Es wird vom Lehrpersonal vielfach befürchtet, dass die künstliche Intelligenz die Hausübungen macht und vielleicht auch die vorwissenschaftlichen Arbeiten schreibt. Eigentlich muss man sich freuen, dass es jetzt wirklich nötig ist, über die Organisation und Inhalte von Bildung zu reden. Die Welt hat sich in den letzten 40 Jahren massiv verändert, die Schulen sind im Wesentlichen gleichgeblieben. Mein Geschichtsheft der Oberstufe in den 80-er Jahren hat fast den gleichen Wortlaut wie die Geschichtshefte in den 20er Jahren des 21. Jahrhunderts. Auch die Unterrichtsmethoden sind gleichgeblieben. Die Erfinder und Entwickler der künstlichen Intelligenz haben die Sorge, dass sich intelligente Systeme verselbständigen und durch die menschliche Intelligenz nicht mehr kontrollierbar sein werden. Sie fordern eine Pause, während der sie über die Risiken für die Gesellschaft und die gesamte Menschheit beraten wollen. Aktuell wird viel über ChatGPT diskutiert und was das zum Beispiel für unser Schulsystem bedeutet. SchülerInnen können sich Texte von ChatGPT schreiben lassen und niemand wird es bemerken. Höchstens daran, dass die Texte besser sein könnten als die selbst geschriebenen. Es wird vom Lehrpersonal vielfach befürchtet, dass die künstliche Intelligenz die Hausübungen macht und vielleicht auch die vorwissenschaftlichen Arbeiten schreibt. Eigentlich muss man sich freuen, dass es jetzt wirklich nötig ist, über die Organisation und Inhalte von Bildung zu reden. Die Welt hat sich in den letzten 40 Jahren massiv verändert, die Schulen sind im Wesentlichen gleichgeblieben. Mein Geschichtsheft der Oberstufe in den 80-er Jahren hat fast den gleichen Wortlaut wie die Geschichtshefte in den 20er Jahren des 21. Jahrhunderts. Auch die Unterrichtsmethoden sind gleichgeblieben. 
Einmal bin ich in eine Runde von Lehrerinnen und Lehrern geraten. Dort habe ich erzählt, wie groß die Freude meines 7-jährigen an der Schule ist. Da haben alle gelacht und gesagt: „Das ändert sich bald!“ Ich konnte das kaum glauben, aber spätestens im Gymnasium war es so weit. Ich musste erfahren, dass es zum Großteil von den Lehrenden abhängt, ob die einzelnen Wissensgebiete bei den SchülerInnen ankommen und die Freude am Lernen entfacht werden kann. Ich hatte Glück mit einer wunderbaren Deutschlehrerin über 8 Jahre. Uns wurde vermittelt, dass Bildung Freude macht, weil man mehr vom Leben hat, Zusammenhänge verstehen kann und Ideen verwirklichen. Literatur führt zu mehr Einblicken in das Leben unserer Vorfahren, unterschiedlicher Länder, Lebensbedingungen, Lebensgeschichten und den Alltag in unterschiedlichen Milieus. 
Die Realität in den Schulen ist, dass der Lernstoff knapp vor einer Prüfung oder Schularbeit mehr oder weniger auswendig gelernt und nach der Prüfung wieder vergessen wird. Wir leben in einer Welt mit Zugriff auf alle möglichen Wissensgebiete. Im Alltag wird „gegoogelt“, wenn man etwas wissen will. Antworten gibt es viele im Netz, doch manchmal sind sie auch sehr unterschiedlich. Aus der Fülle von Informationen die richtigen herauszufinden, das sollte eine moderne Schule lehren. Im Großen und Ganzen geht es darum, den aktuellen Alltag bewältigen zu können. Am Ende der Schule muss man wissen, wie man mit Geld umgeht, wie man mit Behörden und Beruf zurechtkommt und zumindest lesen, schreiben, rechnen und eine zusätzliche Sprache können. Schule soll aber auch kulturell wirken, die Kreativität fördern und Interesse für alle möglichen Künste wecken. Musik, bildende Kunst und Literatur können sehr bereichernd sein.
Künstliche Intelligenz muss reguliert werden, damit sie der Menschheit nicht schaden kann. Es müssen Regelungen gefunden werden, die garantieren, dass keine Fakes verbreitet werden können. Schon jetzt sind Kriminelle am Werk, die Wahlkämpfe in anderen Ländern durch Falschmeldungen beeinflussen. Das ist demokratiegefährdend und damit sehr gefährlich. Wenn es stimmt, das KI sich irgendwann verselbstständigen kann und nicht mehr kontrollierbar ist, dann ist es aus meiner Sicht zu spät für irgendwelche regulierende Maßnahmen. Aber ich bin optimistisch und glaube mehr an den gesunden Menschenverstand.

Ausgabe: 277 / 08.11.2024 / Gelecek Sayı / Nächste Ausgabe: 11.12.2024
Köşe Yazarları | Autoren
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