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17.02.2021

Kinder haben ein Recht auf Bildung und auf Teilnahme am Unterricht! Knapp ein Jahr nach Ausbruch der Corona-Krise warten Eltern, Kinder und LehrerInnen aber immer noch auf tragfähige Bildungs-Konzepte. Insgesamt waren die Schulen österreichweit 15 Wochen im Lockdown, weitere 7 Wochen im Schichtbetrieb, Lernen fand daher überwiegend Zuhause statt. Kinder haben ein Recht auf Bildung und auf Teilnahme am Unterricht! Knapp ein Jahr nach Ausbruch der Corona-Krise warten Eltern, Kinder und LehrerInnen aber immer noch auf tragfähige Bildungs-Konzepte. Insgesamt waren die Schulen österreichweit 15 Wochen im Lockdown, weitere 7 Wochen im Schichtbetrieb, Lernen fand daher überwiegend Zuhause statt. BerufsschülerInnen und SchülerInnen der BMHS und AHS Oberstufe waren und sind besonders gefordert: Sie sind bis zum heutigen Tag bereits 20 Wochen im Distance-Learning. Viele Familien mussten auch Quarantänezeiten bewältigen, das hat das Distance-Learning um weitere Wochen verlängert.In diesen vielen Wochen wichen KlassenfreundInnen den Geschwistern und Eltern, der Schultisch und die gewohnte Lernumgebung dem Esstisch – mitunter in beengten Wohnungen. Die Herausforderung, Lernen zu Hause zu organisieren, ist seit dem Frühjahr bis heute sehr groß, wenn auch seit Herbst der Schulbetrieb mittels Distance-Learning deutlich besser von Seiten der Schulen organisiert wurde. Seither stagniert die Entwicklung des Schulbetriebs in der Pandemie auf Kosten aller Beteiligten: SchülerInnen, Eltern und LehrerInnen.Das Repertoire zur Bekämpfung der Pandemie scheint sich weitgehend auf das Auf- und Zusperren von Schulen zu beschränken. Doch so sinnvoll kurzfristig das Einrichten des Distance-Learning war, es dauert zu lange an. Für das kommende Schulsemester ist weder Normalbetrieb noch Distance-Learning zielführend. Ein sicherer Schulbetrieb entlang der Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen muss oberste Priorität für den Schulbetrieb sein.Die Bildungskluft wird immer deutlicher: Kinder von Eltern, die helfen können, schaffen den Stoff eher andere nicht. So eine Schule will ich nicht. Hinzu kommt der Druck, der auf den Eltern lastet. Eltern sollen einerseits im Homeoffice arbeiten und werden noch dazu angehalten, die Kinder nicht in die Kindergärten und Schulen zu schicken. Was sollen Eltern denn noch alles schultern? Sie sollen arbeiten, aber möglichst daheim, sie sollen daheim außerdem die Kinder betreuen, unterrichten, bekochen – das geht sich alles nicht aus, das ist eine völlig lebensfremde Zumutung. Der Bildungsminister ist seit Monaten säumig, Konzepte vorzulegen. Eltern brauchen klare Regelungen, WIE Schule jetzt funktioniert, nicht OB. Schülerinnen und Schüler der Oberstufe sind seit Oktober fast durchgehend zu Hause. Ihnen fehlen soziale Kontakte und klare Perspektiven. Isolation und Einsamkeit führen bei vielen jungen Menschen zu Antriebslosigkeit, Erschöpfung und depressiven Situationen. Zudem steigen Suizidalität und Essstörungen an. Die Fachgesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie berichtet, dass diese Erkrankungen österreichweit im klinischen Kontext ansteigen. Umso wichtiger ist es, die ausreichende Finanzierung und den Ausbau der Behandlungsplätze für Kinder und Jugendliche in psychosozialen Notsituationen bundesweit zu gewährleisten. Die sichere Öffnung der Schulen ist aber nicht nur für Schülerinnen und Schüler ein zentraler Schritt zur psychosozialen Entlastung. Denn auch Erziehungsberechtigte sind mit enormem Druck konfrontiert und erleben durch die Verbindung von Homeoffice und Homeschooling starke Belastungen. Zusätzliche Faktoren, wie beengter Wohnraum, finanzielle Schwierigkeiten oder technische Defizite, machen die Situation noch schwieriger.Deswegen fordern wir als Arbeiterkammer und ich als Präsidentin:• Alle Kinder müssen am Unterricht teilnehmen• Die Schulen müssen sicher sein• Unterstützung und Wohlbefinden statt Lerndruck• Jeder der Hilfe braucht, soll auch Hilfe erhalten• Chancenindex soll rasch umgesetzt werden• Verlässlichkeit und Planbarkeit für Schulen und Familien• Kinder haben ein Recht auf andere Kinder und Jugendliche• Finanzielle Entlastung für Familien

Köşe Yazarları | Autoren
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