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15.06.2021

Die Corona-Krise hat tiefe Spuren hinterlassen. Um aus dieser Krise wieder rauszukommen, muss nun die ganze Kraft in den Aufschwung gesteckt werden. In einen Aufschwung, der auch alle Arbeitnehmerinnen mitnimmt. Die Corona-Krise hat tiefe Spuren hinterlassen. Um aus dieser Krise wieder rauszukommen, muss nun die ganze Kraft in den Aufschwung gesteckt werden. In einen Aufschwung, der auch alle Arbeitnehmerinnen mitnimmt. Wir müssen Jobchancen sichtbar machen – auf beiden Seiten, für ArbeitnehmerInnen und für Unternehmen. Wir müssen aus Corona lernen. Die Krise hat ganz neue Formen des Arbeitens gebracht, Homeoffice, Digitalisierungsschub, vieles wird bleiben, wir müssen das gut regeln, für beide Seiten. Auch Kompetenzen für die Zukunft müssen erworben werden, das darf keine Einbahnstraße sein. Nicht nur ArbeitnehmerInnen müssen Kompetenzen erwerben, Unternehmen müssen dieses Erwerben auch ermöglichen und fördern.
Dieser Aufschwung braucht ein großes gemeinsames Projekt, um herauszukommen: Regierung, Sozialpartner, Länder, alle müssen gemeinsam daran arbeiten. 
Transformation der Arbeitswelt als ChanceDie Transformation der Arbeitswelt findet schon länger statt, jetzt kam noch Corona dazu mit allen Folgen. Das ist herausfordernd und ist eine Chance zugleich, denn Arbeit und Bedarf an Fachkräften gibt es genug. So liegt etwa im Kampf gegen die Klimakrise großes Job-Potenzial, und hier zu investieren ist sinnvoller, als Milliarden Euro Strafe zu bezahlen, wenn Österreich die Klimaziele verfehlt. In der Pflege genauso wie in der Kinderbildung brauchen wir nicht erst seit der Corona-Krise viel mehr Personal, mit guten Einkommen und guten Arbeitsbedingungen. 
Frauen dürfen nicht auf der Strecke bleibenDas wäre auch immens wichtig für die Frauen, denn sie schultern diese Aufgaben (Pflege von Angehörigen, Kinderbetreuung) oft nebenbei und unbezahlt, oder sie werden dadurch sogar aus dem Arbeitsleben herausgedrängt. In diese und weitere Bereiche müssen Regierung und Unternehmen jetzt investieren, hier müssen jetzt die benötigten MitarbeiterInnen ausgebildet werden und nicht irgendwann nach der Krise.
Arbeitsstiftungen und Weiterbildungsförderungen nutzenArbeitslosigkeit senken, Arbeit schaffen – das sind die Hauptziele der AK, um aus der Krise zu kommen. Dafür müssen Instrumente gut genutzt werden, die es bereits gibt: von Arbeitsstiftungen bis zu Weiterbildungsförderungen.Von den Sozialpartnern organisierte Arbeitsstiftungen – wie zum Beispiel beim EU Beitritt Österreichs – sind dafür am besten geeignet, für Fachkräfte im ökologischen Wandel, in der Pflege, etc. zu sorgen. Arbeitsstiftungen ermöglichen nicht nur Um- und Aufschulungen, sondern sogar das Erlernen neuer Berufe. Wir haben mit der „Aufleb“ einen gemeinsamen Träger für solche Arbeitsstiftungen. Es sollte uns also nichts daran hindern, einen ganz wichtigen Beitrag für den Aufschwung nach der Krise zu leisten und damit auch die Menschen im Strukturwandel optimal zu unterstützen.
Über Fachkräftemangel zu klagen, ist zynischDer Bedarf an Fachkräften ist groß und es gibt viele gute Instrumente. Sie müssen von den Unternehmen gut genutzt werden, um nicht zu sagen: besser genutzt werden.  Meine klare Botschaft: es gibt Fachkräfte – bei über 400.000 Arbeitslosen kann ich mir nicht vorstellen, dass Betriebe keine guten MitarbeiterInnen finden. Wir wissen, dass Betriebe nur 50 Prozent des Geldes, das im AMS für Ausbildungen von Beschäftigten vorgesehen ist, abholen – da ist Luft nach oben für Fachkräfte
Und noch ein Fakt: die Bereitschaft der Betriebe, Lehrlinge auszubilden sinkt von Jahr zu Jahr. Über Fachkräftemangel zu klagen, ist da schon ein wenig zynisch. Und auch die Bundesregierung ist in der Pflicht: Investitionen in wichtige Bereiche, von Pflege und Bildung bis zu Digitalisierung und Ökologisierung – schaffen Jobs, kurbeln die Wirtschaft an, bringen Steuereinnahmen, senken Sozialausgaben und bringen insgesamt Aufschwung und Wohlstand. Die Arbeiterkammer ist gerne bereit, sich konstruktiv in alle Aktivitäten einzubringen, die diesen Aufschwung befördern – und das gerne jetzt, und nicht irgendwann nach der Krise.

Köşe Yazarları | Autoren
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