Vollzeit für das 21. Jahrhunder

10.05.2023

In letzter Zeit ist viel darüber geredet worden, Teilzeitarbeit weniger attraktiv zu machen. Worüber wir nach fast einem halben Jahrhundert aber dringender reden müssen: Was ist eigentlich Vollzeit? Die gesetzliche Definition von Vollzeit ist 40 Stunden. Das ist fast ein halbes Jahrhundert alt und im 21. Jahrhundert einfach nicht mehr zeitgemäß. In letzter Zeit ist viel darüber geredet worden, Teilzeitarbeit weniger attraktiv zu machen. Worüber wir nach fast einem halben Jahrhundert aber dringender reden müssen: Was ist eigentlich Vollzeit? Die gesetzliche Definition von Vollzeit ist 40 Stunden. Das ist fast ein halbes Jahrhundert alt und im 21. Jahrhundert einfach nicht mehr zeitgemäß. 
Gesunde VollzeitEs wird immer intensiver gearbeitet, der Arbeitsdruck steigt quer durch alle Branchen. Wir brauchen dringend eine neue, gesunde Vollzeit. Das ist eine Vollzeit, mit der man Beruf und Familie vereinbaren kann; eine Vollzeit, die man bis zur Pension gut durchhält und eine Vollzeit, die uns hilft, ein gutes und klimafreundliches Leben zu führen. 
Mit kürzeren Arbeitszeiten wird nicht der Niedergang der Wirtschaft kommen!Andere Länder arbeiten kürzer und sind wirtschaftlich auch erfolgreich, die durchschnittliche Arbeitszeit für Vollzeitkräfte liegt in Österreich mit 40,8 Stunden über dem Schnitt im Euroraum: 39,4 Stunden.In vergleichbaren Volkswirtschaften wie Dänemark, den Niederlanden und Finnland ist die Normalarbeitszeit deutlich niedriger, die Menschen in Österreich arbeiten nicht nur länger – sie arbeiten auch unbezahlt länger!
Sehr viel unbezahlte Überstunden!Wir haben massiv viel unbezahlte Überstunden, das haben erst vor kurzem aktuelle Zahlen der Statistik Austria bekannt gemacht: fast 200 Mio. Überstunden (192), davon 47 Mio. nicht bezahlt! Über 1 Mrd. Euro zahlen die Betriebe ihren Leuten nicht. Es ist also wirklich höchst an der Zeit, dass wir ernsthaft über Arbeitszeiten reden.
Online-Umfrage Wir haben die Beschäftigten in einer Online-Umfrage gefragt, was sie wollen, das Ergebnis: Die Beschäftigten sind in vielen Bereichen am Limit. Jede/r dritte Beschäftigte kann sich nicht vorstellen, im aktuellen Job bis zur Pension durchzuhalten. Sie wollen kürzer arbeiten, sie halten den Druck nicht mehr aus und sie wollen mehr Zeit für ein Leben außerhalb des Betriebes – das ist doch ein berechtigter Wunsch! 
Arbeitszeitverkürzung muss her – würde auch Frauen nutzenDer Wunsch nach einer Arbeitszeitverkürzung ist in allen Branchen ungefähr gleich stark ausgeprägt. Insbesondere bei Frauen ist dieser Wunsch groß, denn besonders Frauen mit Kindern stehen unter höherem Arbeitsdruck und Mehrfachbelastung durch Erwerbs-, Familien- und Hausarbeit. Eine neue gesunde Vollzeit ist ein wesentlicher Beitrag zur Gleichstellung von Frauen und Männern. 
Forderungen der AKDer Bundesminister für Arbeit und Wirtschaft soll ein neues, modernes Arbeitszeitgesetz auf den Weg bringen – und dabei ALLE Sozialpartner einbinden!Im Mittelpunkt muss eine neue, gesunde Vollzeit stehen. Damit meine ich eine spürbare Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohn- und Personalausgleich, das bringt auch eine gerechtere Verteilung der Erwerbsarbeit. Die 2018 beschlossenen Regelungen zum 12-Stunden-Tag müssen sofort zurückgenommen werden.All-In Verträge höhlen bestehende Arbeitszeiten aus, sie müssen verboten werden. Und wenn sich Betriebe nicht an die Regeln halten – wenn sie Überstunden nicht bezahlen, dann muss das Folgen haben, dann muss das sanktioniert werden!