12.06.2024
Die Arbeiterkammer-Wahl ist geschlagen. Bei der konstituierenden Vollversammlung (das ist das Parlament der Arbeitnehmer:innen) wurde Renate Anderl erneut zur Präsidentin der Arbeiterkammer gewählt. Für Anderl ist das ein klarer Auftrag, weiter für die Anliegen der Arbeitnehmer:innen zu kämpfen. Denn die Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt sind nicht kleiner geworden. Die Arbeiterkammer-Wahl ist geschlagen. Bei der konstituierenden Vollversammlung (das ist das Parlament der Arbeitnehmer:innen) wurde Renate Anderl erneut zur Präsidentin der Arbeiterkammer gewählt. Für Anderl ist das ein klarer Auftrag, weiter für die Anliegen der Arbeitnehmer:innen zu kämpfen. Denn die Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt sind nicht kleiner geworden.
Die Arbeiterkammer ist mit vier Millionen Mitgliedern die größte Interessensvertretung Österreichs und eine wichtige Institution im staatlichen Gefüge. Das gefällt nicht allen, es gibt Kräfte in unserem Land, denen sind wir ein Dorn im Auge. Weil wir den Finger auf die vielen Wunden legen, die es auf dem Arbeitsplatz und im Leben unserer Mitglieder gibt. Und weil wir immer auch jene klar benennen, die unsere Mitglieder nicht korrekt behandeln, ausbeuten und ihnen damit schaden.
In den nächsten Monaten wird sich die Arbeiterkammer verstärkt drei großen Themenbereichen widmen, die alle den hohen Arbeitsdruck, dem die meisten Arbeitnehmer:innen ausgesetzt sind, eindämmen sollen: Arbeitszeit, Lohn- und Sozialdumping und Klimakrise.
Arbeitszeit: Gesunde VollzeitWährend die Industrie davon träumt, dass wir 41 Stunden arbeiten sollen – und noch dazu ums gleiche Geld, oder das Teilzeitarbeit bestraft und Vollzeit belohnt wird, setzt sich die Arbeiterkammer für eine gesunde Vollzeit zwischen 30 und 35 Stunden ein. Das würde dabei helfen, den Arbeitsdruck zu senken.
Lohn- und Sozialdumping: höhere Strafen sind notwendig
Was auch dabei helfen könnte, den Arbeitsdruck zu senken, ist eine effiziente Bekämpfung des Lohn- und Sozialdumpings. Einige Betriebe verschaffen sich unfaire Wettbewerbsvorteile – zum Schaden der Beschäftigten, der vielen ehrlichen Betriebe, der Sozialsysteme und des Steuertopfs. Die Trickkiste mancher Betriebe ist reich gefüllt: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden nicht korrekt bezahlt, bei Anmeldungen sind sie kreativ und führen damit Sozialversicherungsbeiträge falsch ab, geleistete Überstunden werden weder in Zeit noch Geld abgegolten. Wir reden von über fast 47 Millionen Überstunden, die sie nicht bezahlt haben, in Geld geht es um rund 1,3 Milliarden Euro nur im vorigen Jahr! Wir reden von 600 Millionen Euro, die dadurch dem Sozial- und Steuersystem fehlen! Es muss endlich höhere Strafen für solche Vergehen geben.
Klimakrise: Investitionen in den KlimaschutzEin weiterer Punkt, der den Arbeitsdruck in der Arbeitswelt erhöht, ist die Klimakrise, mit all ihren Folgen. Deswegen setzt sich die Arbeiterkammer für ein Klima-Zukunftspaket ein, und zwar eines mit einem Turbo. Denn anders werden wir die Klimaziele nicht erreichen.
Investitionen in den Klimaschutz müssen daher dringend beschleunigt werden. Das hat mehrfachen Nutzen: es schafft Arbeitsplätze, es hilft den Betrieben im notwenigen grünen Wandel und es sichert auch folgenden Generationen ein Leben mit intakter Umwelt. Und weil das Klima nicht vor Staatsgrenzen Halt macht, brauchen wir zusätzlich auch ein EU-weites Investitionsprogramm gegen die Klimakrise, etwa durch den Ausbau des öffentlichen Fernverkehrs Das muss mit einer Neuordnung der EU-Budgetpolitik möglich gemacht werden.
Wir werden uns weiterhin vehement dafür einsetzen, dass die Politik unsere Vorschläge gegen den steigenden Arbeitsdruck umsetzt.
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