11.09.2024
Der Schulbeginn steht kurz bevor, das heißt für Eltern immer: viele zusätzliche Ausgaben. Dabei sollte der Schulbesuch an einer öffentlichen Schule in Österreich eigentlich kostenlos sein, aber jede Familie weiß, dass das in der Realität anders aussieht. Von der Schultasche bis zum Schulausflug – Eltern zahlen viel, um die Teilnahme ihrer Kinder am Unterricht zu ermöglichen. Der Schulbeginn steht kurz bevor, das heißt für Eltern immer: viele zusätzliche Ausgaben. Dabei sollte der Schulbesuch an einer öffentlichen Schule in Österreich eigentlich kostenlos sein, aber jede Familie weiß, dass das in der Realität anders aussieht. Von der Schultasche bis zum Schulausflug – Eltern zahlen viel, um die Teilnahme ihrer Kinder am Unterricht zu ermöglichen.
Durchschnittlich 2.223 Euro pro Jahr und Kind – so viel müssen die Eltern in Österreich für den Schulbesuch ihrer Kinder ausgeben, das ergibt die neue AK Schulkostenstudie. Und ein Großteil davon fällt jetzt - in den Wochen vor Schulbeginn - an. Das sind große Brocken, die auf einmal anfallen, das ist für viele eine besondere Belastung.
Aus der Befragung wissen wir, dass sich viele Eltern nicht alle nötigen Anschaffungen leisten können und Abstriche machen. Zum Beispiel bei EDV-Kosten oder einer neuen Schultasche. Wir befragen Eltern schon seit fast 10 Jahren (seit 2015) regelmäßig, wie viel sie für ihre Kinder an Schulkosten ausgeben, und im Laufe der Jahre werden die finanziellen Belastungen für die Eltern immer größer.
Lücken des BildungssystemsNeben den belastenden Kosten hat unser Bildungssystem weitere Lücken: Es bleibt ja nicht bei den Ausgaben für diverse Anschaffungen oder Ausflüge. Dazu kommen Kosten für Nachmittagsbetreuung und immer mehr für private Nachhilfe. Im Schuljahr 2023/2024 haben Familien insgesamt 168 Millionen Euro für private Nachhilfe ausgegeben. Der Schulerfolg ist damit in einem hohen Maß privatisiert.
Das heißt für die Kinder und Jugendlichen: Je nach dem in welche Familien sie geboren werden, haben sie gute oder weniger gute Bildungschancen – und damit auch Berufschancen. Für den Schulerfolg ist entscheidend, ob Eltern Zeit, Geld und die Möglichkeit haben, um ihre Kinder zu unterstützen. Es ist beschämend für unser reiches Land, dass nicht alle Kinder die gleichen Startvoraussetzungen haben, der Bildungserfolg und der Bildungsweg unserer Kinder ist immer noch eine Frage des Geldes der Eltern.
Bildungserfolg für alle!Das müsste nicht sein. Alle Kinder und Jugendlichen müssen die gleichen Bildungschancen haben, das ist im Interesse der Gesellschaft, im Interesse der Betriebe, wenn sie gut ausgebildete Arbeitskräfte wollen – davon ist ja jetzt viel die Rede, und es ist im Interesse des Wirtschaftsstandortes insgesamt. So wie es derzeit ist, bleibt viel ungenutztes Potenzial schon bei den Kindern und Jugendlichen liegen.
Um den Bildungserfolg für alle zu ermöglichen, müssen die Ganztagsangebote dringend und massiv ausgebaut werden. Denn Schule muss in der Schule stattfinden, nicht am Küchentisch, nicht in teuren – für viele unleistbaren – privaten Nachhilfestunden. Ganztagsschulen sind auch deshalb wichtig, weil sich nicht alle Nachmittagsbetreuung plus kostenpflichtiges Mittagessen leisten können. Damit Schule auch wirklich in der Schule stattfinden kann, müssen Schulen so organisiert und ausgestattet werden, dass das Üben und Lernen in der Schule ausreichen. Kinder haben auch abseits der Schule eine Kindheit verdient, sie sollen nicht mit einem Rucksack voller Probleme und Aufgaben nach Hause kommen. Und auch die Beschäftigten wollen nach der Arbeit echte Freizeit mit ihren Familien. Wie kommen sie dazu, dass sie ständig selbst und mit ihrem Geld einspringen müssen, weil die Bildungsarbeit an die Familien und Haushalte ausgelagert wird?
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