10.09.2025
Mit Schulbeginn fragen sich viele Eltern wieder, ob sie all die Kosten, die damit verbunden sind, auch leisten können. Abgesehen von Schulsachen, für die sie tief in die Tasche greifen müssen, kommen jedes Jahr auch Millionen Euro an Kosten für private Nachhilfe dazu. Die Arbeiterkammer schaut sich regelmäßig an, was Eltern dafür ausgeben, dass ihr Kinder in der Schule gute Erfolge haben.Mit Schulbeginn fragen sich viele Eltern wieder, ob sie all die Kosten, die damit verbunden sind, auch leisten können. Abgesehen von Schulsachen, für die sie tief in die Tasche greifen müssen, kommen jedes Jahr auch Millionen Euro an Kosten für private Nachhilfe dazu. Die Arbeiterkammer schaut sich regelmäßig an, was Eltern dafür ausgeben, dass ihr Kinder in der Schule gute Erfolge haben.
Die aktuellen Zahlen, die das Forschungsinstitut ifes für die AK erhoben hat, sind erschreckend: Allein im Sommer brauchen 102.000 Schüler:innen Nachhilfe, übers Jahr sind es 318.000. Das ist jedes dritte Schulkind. Zusätzlich hätten weitere 45.000 Schüler:innen bezahlte Nachhilfe gebraucht. Sie haben aber keine bekommen, weil ihre Familien sich das nicht leisten können. Insgesamt zahlen Eltern über 153 Millionen Euro für Nachhilfe im Jahr. Außerdem brauchen vier von fünf Kindern Lernhilfe von den Eltern.
Wir sagen: Nachhilfe muss die Ausnahme sein in Österreich ist das aber leider die Regel. Der Unterricht sollte an der Schulbank stattfinden, nicht am Küchentisch. Die Wirklichkeit ist aber anders: Fast vier von fünf Kindern und Jugendlichen (79 Prozent) werden zu Hause zumindest hin und wieder beim Aufgabenmachen und beim Lernen und Üben begleitet. Knapp einem Viertel aller Schüler:innen müssen die Eltern so gut wie täglich helfen. Drei Viertel der Eltern (75 Prozent), die ihren Kindern bei Schulaufgaben helfen, stehen deshalb zeitlich unter Druck. Hunderttausende Familien in Österreich leben im ständigen Ausnahmezustand – finanziell, nervlich und emotional. Wenn Eltern den Schulerfolg ihrer Kinder mit viel Geld oder Stress erkaufen müssen, läuft etwas grundsätzlich falsch. Dazu kommt: Die Preise steigen seit Jahren in vielen Bereichen – Mieten, Strom, Lebensmittel – schon das belastet die Familien enorm. Nachhilfekosten sind da keine Ausnahme, das zeigt sich beim Blick auf die Kosten pro: 800 Euro pro Kind waren es im vergangenen Schuljahr, das sind 50 Euro mehr als 2024 und fast 300 Euro mehr als vor fünf Jahren (2020: im Schnitt 520 Euro).
Wir als Arbeiterkammer fordern, dass sich grundlegend etwas ändert: Schüler:innen müssen besser gefördert werden, und zwar in der Schule. Schulen mit vielen Kindern, die mehr Bedarf an Förderung haben, müssen auch mehr Budget bekommen. Auch mehr beitragsfreie Ganztagsschulen tragen dazu bei, dass Schule tatsächlich in der Schule stattfindet. Und die Bundesregierung muss ein Entlastungspaket für armutsgefährdete Familien bzw. Personen schnüren, u.a. mit kostenlosen Ferien- und Lerncamps.
Share this with your friends: